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Still Afraid Of Heights
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Still Afraid Of Heights (10/2017) Musik, wie ein kleines, schwarzes Notizbuch „The Start", der Opener des Debütalbums von Rustre, beginnt mit einer vor drei Jahren aufgenommenen Strophe, während die zweite erst einen Monat vor dem Release entstand. Nicht nur daran merkt man, dass der Leipziger ein Perfektionist ist, dessen Musik im gleichen Maße Herzblut und Akribie atmet. Sein Produktionsstil ist am ehesten mit einem Maler zu vergleichen, der immer wieder zu seinem Bild zurückkehrt, hier und da noch einen Akzent setzt und manchmal gar zentrale Details neu arrangiert. Dadurch besitzen die Stücke auf „Still Afraid of Heights" die Mehrschichtigkeit, die sich nur erreichen lässt, wenn ein Gefühl aus vielen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und erforscht, auch mal ruhen gelassen wird, bis schließlich genau das richtige Bild entsteht. Die neun Songs sind nicht zufällig aneinandergereiht, sondern folgen einem stringenten Stimmungs- und Spannungskonzept. Es sind vielschichtige, liebevoll gewobene Elektro-Kleinode, denen vor allem durch den Einsatz von Klavier, E-Gitarre und Bass ein analoger Anstrich verliehen wurde. Die Beats wurden größtenteils aus Aufnahmen zweckentfremdeter Alltagsgegenstände zusammengebastelt – mal bewusst mit dem Recorder aufgenommen, mal sind sie zufällig im Proberaum entstanden. Dazu malt Rustre polaroidartige Szenen, mit einer Mischung aus Dringlichkeit und Fragilität in der Stimme. Die Texte sind dabei wie Einblicke in das Notizbuch des Musikers, introvertiert und teilweise kryptisch: „Wenn ich das in Worte fassen könnte, was die Platte bedeutet, bräuchte ich die Musik nicht", sagt er selbst über sein Werk. Dazu passt auch das Cover: eine aus Spiegeln bestehende Häuserfassade in der Steppe, mit bewusst gesetzten Unregelmäßigkeiten, lässt die Außenwelt im Unklaren darüber, was im Inneren passiert. So faszinierend wie dieses Bild, ist auch die Musik, die bewusstes Zuhören fordert, um immer wieder neue Details zu entdecken.
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